DIE FREIHEIT IN GOETHES "FAUST" UND SCHILLER

Die tiefste und wichtigste Wirkung Schillers auf Goethe ist diejenige der Idee uber die Erlosungskraft der Tat und sie ist der erste Schritt zur Vollendung des Faust. Goethe, der durch Schiller der Phiiosophie naher gebracht wurde, stellte das Schicksal im tiefen Sinne um die Menschheit dar. Besonders ist die Wirkung der Asthetik Schillers auf den Faust Goethes gross. Das heisst, "Briefe uber die asthetische Erziehung des Menschen" und "Uber Anmut und Wurde" Schillers fuhrte einen Grundgedanken uber die Freiheit in den "Faust" ein, z. B, der Gedanke uber Anmut zeigt sich in den Worten Chirons in der klassischen Walpurgisnacht des zweiten Teils. Auch Schillers Idealstaat erscheint in den letzten lvorten Faustens, wo der asthetische Mensch mit asthetischer Freiheit wohnt. Dann im Mittelpunkt steht die Symbolik der klassischen Literatur, Fur Goethe hiess "symbolisch erleben" im Augenblick die Fortsetzung der Ewigkeit, im besonderen Bild die allgemeine Bildsamkeit anzuschauen im Gegensatz zur Allegorie. Ztexst erscheint Karl Moor im "Rauber" Schillers als symbolischer Mensch wie "Faust" Goethes. Dieser erscheint aber als Gottsucher, Freigeist, jener als Kampfer um die Freiheit gegen die Gesellschaft. Dann kommt das Erdgeist-Motiv als sehr wichtiges Moment. D.h. der unsichtbare Geisterchor vor der Paktszene und boser Geist in der Domszene lassen ihre Gewissensstimme klingen, die an Schillers Gewissensfreiheit erinnert. In der Helenaszene kann man die Stufe der Metamorphose zrr letzten Erlosung, zur wahren Freiheit mit der idealen Schonheit Helenas. In der "Mutterszene" findet Faust alles in "nichts", in ldeenland, das zum "Idealschonen", zur asthetischen Freiheit fuhrt. So ist "Faust" der symbolische Ausdruck des ganzen Lebens Goethes, dem Schillers Idee uber die Freiheit sehr viel beitragt